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Leben mit Vulva-Ca
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Leben mit dem Vulva-Ca:
Auch nach einer erfolgreichen Behandlung des Vulvakrebses bleibt die Patientin in einer schwierigen Situation. Spätestens jetzt ist es wichtig, sich mit der Tatsache auseinander zu setzen, dass das Leben nun einen anderen als den früher gewohnten Gang nehmen wird.
Viele Frauen leiden nach der Behandlung unter seelischen Problemen.
Rund die Hälfte aller Frauen hat Angst vor einem neuerlichen Auftreten des Krebses. Oft entstehen dadurch Schlafstörungen. Es ist wichtig diese Ängste anzunehmen und sie in eine positive Richtung zu lenken. Dabei ist oft professionelle Hilfe notwendig. Bei etwa jeder zehnten Patientin treten im Laufe der Zeit Depressionen auf. Sowohl für die Patientin als auch für nahestehende Personen ist wichtig mit einer solchen Situation zu rechnen, sich ihr zu stellen und Hilfe zu suchen. Gespräche mit Angehörigen, Freunden oder auch einem geschulten Therapeuten können helfen, Ordnung in die Gedanken zu bringen.
Aber auch die geringere Leistungsfähigkeit macht vielen Frauen Probleme und führt oft zu Anspannung und Nervosität. Durch Sport kann ein Teil der Kräfte wieder zurückgewonnen werden.

 

Sexuelle Probleme
Da bei der Operation ein umfangreicher Eingriff im Genitalbereich erforderlich ist, haben viele Patientinnen danach Probleme mit ihrer Weiblichkeit. Rund ein Drittel leidet unter dieser Situation so stark, dass das sexuelle Interesse fast ganz erlischt. Oft wird das aber sogar unter "Leidensgenossinnen" verschwiegen - "darüber spricht man doch nicht". Gerade in der Beziehung mit dem Partner ist es aber wichtig offen über das Problem zu reden. Viel Geduld und Verständnis sind auf beiden Seiten notwendig. Kränkungen oder unbedachte Äußerungen des Partners verschlimmern das angeschlagene Selbstwertgefühl in dieser Situation eher, als dass sie zu einer Lösung beitragen. Das Gespräch mit dem behandelnden Arzt, oder mit einem Psychoonkologen können dagegen sehr hilfreich sein.
Es ist aber wichtig, nach und nach die sexuelle Beziehung zum Partner wieder aufzunehmen. Mehr als die Hälfte aller Frauen hat erst nach einem halben Jahr zum ersten Mal wieder Geschlechtsverkehr, ein Fünftel erst nach einem Jahr. Die lange Verzögerung begünstigt das Verkleben von Teilen der Scheide und führt zu einer gesteigerten Erwartungshaltung beider Partner. Um mit dem Geschlechtsverkehr früher wieder beginnen zu können, sind möglicherweise Hilfsmittel notwendig. Das kann die Gabe von Östrogenen, die die Scheidenhaut feucht machen, aber auch die Anwendung von Gleitmitteln sein. Oft fühlt "es" sich auch nicht mehr so an wie früher und es dauert eine Zeit, bis die volle Genussfähigkeit wiederhergestellt ist. Für die weitaus meisten Frauen ist jedoch ein erfülltes Sexualleben möglich.

 

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Isolation vermeiden
Da die Behandlung von Vulvakrebs seelisch sehr belastend ist, ziehen sich viele Frauen bewusst oder unbewusst in sich zurück. Es ist wichtig, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und die Kontakte in dieser Zeit auch mit nicht betroffenen Menschen aufrecht zu erhalten.
War die Frau vor der Erkrankung berufstätig, ist es nach Abschluss der Behandlung bisweilen nicht mehr möglich, weiter im früheren Beruf tätig zu bleiben. Vor allem körperlich belastende Tätigkeiten und das Arbeiten in heißen Räumen sind für die meisten Patientinnen nicht mehr zumutbar. Durch Anpassungen des Arbeitsplatzes kann jedoch in vielen körperlich nicht belastenden Berufen die Arbeit wieder aufgenommen werden. Eine einfache Maßnahme kann schon ein kurzer Weg zur Toilette sein.
Sollte es nicht möglich sein, den Beruf wieder auszuüben, ist es dennoch wichtig, dass die Patientin einen Teil ihres früheren Alltags aufrecht erhält, um Selbstwertgefühl und soziale Kontakte zu behalten.

 

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Die Schmerzen besiegen
Kann der Krebs nicht besiegt werden entstehen durch das Tumorwachstum und durch das Wachstum der Metastasen meist Schmerzen. Doch nur selten sind die Schmerzen stärker als jedes Medikament - eine gut ausgewogene Krebsschmerztherapie kann da viel ausrichten, ohne zusätzlichen Schaden anzurichten.
Physikalische Medizin und eine Massagetherapie können die Beschwerden ebenfalls lindern.

 

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Betreuung zu Hause
Ist eine Heilung von der Krankheit nicht möglich, wünschen sich viele Erkrankte eine Betreuung und Pflege in den eigenen vier Wänden. Surfmed informiert und berät Betroffene und Angehörige, die die häusliche Pflege übernehmen möchten, über alle Fragen rund um die Pflege.
Ihnen stehen finanzielle Leistungen und fachliche Unterstützung zu (Pflegeversicherung) . Wenn die persönlichen Voraussetzungen für die häusliche Pflege stimmen, ermöglicht die Zusammenarbeit mit einem ambulanten Pflegedienst eine optimale pflegerische Betreuung auch außerhalb der Klinik. Wer für eine gute Organisation der Pflege sorgt und sich das nötige Wissen über die Pflegepraxis aneignet, kann die Belastungen in Grenzen halten. Dazu trägt auch eine individuelle Anpassung der Wohnung bei.

 

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Nachuntersuchungen
Nachuntersuchungen sind bei einem Krebs an den äußeren Geschlechtsorganen sehr wichtig. Sie dienen einerseits der Entdeckung eines neuerlichen auftretenden Tumors, andererseits können die Nebenwirkungen der Behandlungen durch sie erkannt und gemildert werden.
In den ersten drei Jahren nach der Behandlung ist das Risiko, dass der Krebs erneut entsteht, am größten. Daher sind in diesem Zeitraum die Nachuntersuchungen besonders intensiv.

  • Die körperliche Untersuchungen umfasst eine gynäkologische Tastuntersuchung, bei der der Arzt die Scheide austastet.
  • Außerdem können die Scheide und der Gebärmutterhals mit einer Lupe untersucht (Kolposkopie) werden. Manchmal wird auch ein Abstrich gemacht.
    Die Untersuchungen werden üblicherweise in den ersten drei Jahren in vierteljährlichen Abständen gemacht - danach bis zum fünften Jahr halbjährlich. Ab dem sechsten Jahr werden sie nur noch einmal im Jahr durchgeführt.

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Quelle: surfmed.de 05.09.2005

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