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Die Behandlung bei Vulva-Ca:

Die Wahl der Behandlungsmethoden hängt vom Krebsstadium, von der Lage des Tumors, dem Gesundheitszustand der Patientin und weiteren individuellen Faktoren ab. Nach dem die Diagnose vorliegt, schlägt der Arzt die weitere Behandlung vor. Die Auswirkungen der jeweiligen Behandlungsmethoden sind unterschiedlich, daher ist es wichtig, eine zweite ärztliche Meinung über die weitere Vorgangsweise einzuholen.
Die Standardtherapie bei diesem Krebs ist die Operation, die individuell auf die Patientin abgestimmt werden muss, um die Beeinträchtigung möglichst gering zu halten.
Zusätzlich können verschiedene Verfahren zur Linderung von Beschwerden angewendet werden.


Heilungschancen
Grundsätzlich gilt: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Die Heilungschancen bei diesem Krebs sind gut. Sie hängen neben dem Stadium vor allem davon ab, ob die Lymphknoten von Tumorzellen befallen sind. Auch die Größe des Tumors und ob der Tumor an mehreren Stellen gleichzeitig entstanden ist, beeinflusst die Heilungschancen.

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Stadium 0: Krebs kann in diesem Stadium fast immer geheilt werden. Die Lebenserwartung der behandelten Patientinnen unterscheidet sich nicht von der von Scheidenkrebs nicht betroffenen Frauen.
Stadium 1: Im Stadium 1 liegen die Heilungschancen bei etwa 90 Prozent.
Stadium 2: Im Stadium 2 können über drei Viertel aller Patientinnen geheilt werden.
Stadium 3: Ungefähr die Hälfte der Patientinnen mit Krebs in diesem Stadium werden geheilt.
Stadium 4: Im Stadium 4 kann nur jede fünfte Frau mit einer Heilung rechnen.
15 bis 40 Prozent aller Patientinnen müssen aber damit rechnen noch einmal an Krebs zu erkranken. Der zweite Tumor entsteht meist nahe der Stelle, wo der Tumor das erste Mal aufgetreten ist. Bei etwa der Hälfte aller Patientinnen kann der Krebs durch eine Operation oder eine Strahlentherapie erneut besiegt werden. Ist der Tumor an einer andern Stelle entstanden, stehen die Heilungsaussichten dagegen schlecht.


Chirurgische Maßnahmen
Eine Operation ist die Standardbehandlung. Es wird versucht, die äußeren Geschlechtsorgane, die Vulva, möglichst weitgehend zu erhalten.

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Stadium 1A:

Bei Krebs in diesem frühen Stadium ist eine kleine Operation ausreichend. Bei dem Eingriff wird der Tumor entfernt, in dem etwa ein Zentimeter rund um den Tumor herum das Gewebe herausgeschnitten wird. Die Operation wird individuell geplant, damit ein möglichst großer Teil der Vulva erhalten bleibt. Weil es nicht notwendig ist, die Lymphknoten zu entfernen, ist die Belastung durch die Operation für die Patientin relativ gering.
Stadium 1B und 2:

Die Therapie der Wahl ist eine Entfernung des vom Tumor befallenen Gebietes. Meist ist eine vollständige Entfernung der äußeren Geschlechtsorgane notwendig. Zusätzlich werden Lymphknoten entfernt. Bei der heute eingesetzten Operationstechnik, der so genannten Triple-Incision, werden sie durch Schnitte in der Leistengegend entnommen. Dadurch kommt es zu wesentlich weniger Komplikationen als bei älteren Techniken.
Bei Krebs im Stadium 2 und wenn mehr als ein Tumor gefunden worden ist, ist die Triple Incision die Standardvorgangsweise.
Ist der Tumor noch im Stadium 1B und sind die Lymphknoten nicht von Tumorzellen befallen, reicht möglicherweise auch eine teilweise Entfernung der äußeren Geschlechtsorgane oder eine Vorgangsweise wie bei Stadium 1A aus.
Stadium 3:

Die Therapie der Wahl ist eine Entfernung des vom Tumor befallenen Gebietes. Meist ist eine vollständige Entfernung der äußeren Geschlechtsorgane und von Teilen der darüber hinaus betroffenen Organe notwendig. Möglicherweise muss ein großer Bereich entfernt werden. Da Komplikationen dann viel häufiger sind, ist es empfehlenswert, vor dem Eingriff eine zweite ärztliche Meinung darüber einzuholen, ob die Operation nicht doch in Triple Incision Technik möglich ist.
Wenn der Tumor auch andere Organe wie Harnröhre, Vagina oder After befallen hat, müssen sie ebenfalls entfernt werden.
Die Scheide kann nach dem Eingriff wieder hergestellt werden. Dabei können verschiedene Techniken zum Einsatz kommen. Sie werden individuell an die Patientin angepasst. Als Ersatz kommt vor allem körpereigenes Gewebe wie etwa ein Teil des Dickdarms oder des Mastdarms in Frage. Es kann aber auch Haut - meist vom Oberschenkel - entnommen und so geformt werden, dass sie als Scheidenersatz dienen kann. Wenn die Rekonstruktion möglich ist, wird sie auf Wunsch der Patientin durchgeführt.
Sind Tumorzellen in den Lymphknoten der Leisten gefunden worden, wird versucht, sie durch eine Strahlenbehandlung zu zerstören.
Stadium 4A:
In diesem Stadium ist der Tumor schon sehr groß und hat meist schon die Scheide, die Harnblase oder den Mastdarm befallen. Eine sehr große Operation mit der vollständigen Entfernung der Scheide, der Harnblase oder des Mastdarms ist möglich. Das Operationsrisiko ist aber vor allem für ältere Patientinnen groß. Daher ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung wichtig. Als Alternative steht eine Kombination von Strahlentherapie und Chemotherapie zur Verfügung.

 

Die Wahl der Betäubung
Für die Operation ist eine Vollnarkose notwendig.
Eine gut durchgeführte Schmerzbehandlung während und nach der Operation verringert die Beschwerden beträchtlich.

 

Risiken und Komplikationen
Wenn es der Kreislauf zulässt, kann die Patientin schon am Tag der Operation wieder aufstehen.
Nach der Operation kann es zu einem Aufbrechen der Wunden kommen. Wurde die Operation in Triple-Incision-Technik duchgeführt, kommt das nur bei etwa drei Prozent aller Patientinnen vor. Bei der herkömmlichen Vulvaentfernung ist das bei über einem Viertel der Fall.
Viele Patientinnen haben nach der Operation Probleme beim Wasserlassen. Diese reichen von Inkontinenz und einer gestörten Sensibilität der Blase bis zu Schmerzen beim Urinieren. Je umfangreicher die Operation war, desto wahrscheinlicher sind solche Probleme.
Infektionen und Entzündungen des operierten Gebiets sind häufig.
Bei etwa jeder zehnten Frau kommt es zu Wasseransammlungen in einem oder beiden Beinen (Beinödeme) - dadurch schwellen sie stark an.
Zudem kann es zu Verwachsungen der Scheide kommen, die Folge sind oft sexuelle Probleme.
In für diese Operationen spezialisierten Kliniken ist die Komplikationsrate niedrig und die Sterblichkeitsrate gering. Daher ist es wichtig, eine geeignete Klinik aufzusuchen.

 

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Nach der Operation
Wenn es der Kreislauf zulässt, kann die Patientin schon am Tag der Operation wieder aufstehen.
Da durch die Operation eine große innere Wunde entstanden ist, muss das Wundsekret mit einem Drainageschlauch abgeführt werden. Dieser wird nach einigen Tag entfernt. Etwa einen Tag lang ist ein Blasenkatheter notwendig, weil die Blase durch die Operation meist irritiert ist und viele Patientinnen dadurch Probleme beim Wasserlassen haben.
An den ersten beiden Tagen nach der Operation darf meist nichts gegessen, aber Tee getrunken werden. Dann folgt Suppe, später passierte Nahrung, dann Schonkost. Je nach Befinden der Patientin kann sie meist ab dem vierten bis sechsten Tag wieder normal essen.
Der Krankenhausaufenthalt dauert je nach Größe der Operation, dem Alter, aber auch abhängig von der körperlichen Verfassung bis zu drei Wochen.
Während dieser Zeit ist es wichtig mit ersten Rehabilitationsmaßnahmen wie einer Beckenbodengymnastik zu beginnen. 

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Strahlentherapie nach der Operation
Das Ziel einer Strahlentherapie nach der Operation ist, verbliebene Krebszellen zu zerstören und damit das erneute Auftreten des Krebses zu verhindern.
Sie wird oft durchgeführt, wenn bei der Operation der Tumor zwar vollständig entfernt werden konnte, aber in mehr als zwei Lymphknoten Tumorzellen gefunden wurden. Außerdem wird sie gemacht, wenn Lymphknoten in der Leistengegend befallen waren.
Konnte der Tumor nicht vollständig entfernt werden, wird eine Strahlentherapie immer durchgeführt, um die verbliebenen Krebszellen zu zerstören. Sinnvoll scheint es, die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie simultan zu kombinieren.
Nach der Bestrahlung der Lymphknoten besteht jedoch für jede fünfte Frau die Gefahr von Wasseransammlungen in den Beinen (Beinödeme).

 

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Strahlentherapie als Alternative zur Operation
Die Strahlentherapie wird in den letzten Jahren häufiger als früher gemacht. Der Grund für die Zurückhaltung beim Einsatz war, dass die gesunden Teile der Vulva stark unter der Behandlung leiden.
Bei Patientinnen, die nicht operiert werden können oder die nicht operiert werden wollen, bietet sie aber die Chance auf Heilung. Die Aufteilung der gesamten Bestrahlungsdosis auf möglichst niedrige Dosen pro Bestrahlungstermin ist wichtig, um die Nebenwirkungen gering zu halten.
Eine Kombination mit einer Chemotherapie wird angestrebt um eine bessere Wirkung zu erzielen.

 

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Risiken und Komplikationen
Bei vielen Patientinnen fängt die Haut zu nässen an und es bilden sich Schuppen. Meist heilen diese Stellen innerhalb von zwei Wochen. Trotzdem kann es sein, dass die Therapie für eine gewisse Zeit unterbrochen werden muss, damit sich der Körper wieder erholen kann.
Selten kommt es zur Bildung von Verbindungen (Fisteln), wie etwa zwischen Scheide und Harnröhre oder Scheide und Mastdarm. Sie können durch chirurgische Eingriffe beseitigt werden.
Auch Inkontinenz ist kann selten eine die Folge der Behandlung sein, weil die Blase oder die Harnleiter auch auf Dauer geschädigt werden können.
Außerdem können in sehr seltenen Fällen Teile des Oberschenkelkopfs absterben. Dadurch können Bewegungseinschränkungen entstehen, in besonders schlimmen Fällen kann aber auch eine Prothese notwendig werden.

 

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Palliative Maßnahmen bei nicht heilbarem Krebs
Kann der Tumor nicht durch eine Operation entfernt oder durch eine Strahlenbehandlung zerstört werden, kommt es durch das Wachstum und durch die Bildung von Metastasen zu erheblichen Beschwerden. Diese können aber ganz oder zum Großteil beseitigt werden. Die folgenden Therapien können bei Krebs in diesen Stadien durchgeführt werden.

 

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Chirurgische Maßnahmen
Bei einem erneuten Auftreten eines Tumors an der Vulva kann dieser durch eine Operation entfernt werden. Durch eine Operation kann bei mehr als der Hälfte aller Patientinnen eine Heilung erreicht werden.

 

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Strahlentherapie
Kann bei einem erneuten lokalen Auftreten nicht operiert werden, ist eine Strahlentherapie eine Alternative zur Operation. Bei der Behandlung sollte eine äußere Bestrahlung mit einer interstitiellen kombiniert eingesetzt werden. Die Strahlentherapie kann mit einer Chemotherapie kombiniert werden.

 

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Chemotherapie
Die Chemotherapie ist Mittel der Wahl, wenn Metastasen Beschwerden verursachen oder der Tumor weit fortgeschritten ist. .
Eine Standardtherapie gibt es nicht. Zur Behandlung werden Zytostatika eingesetzt. Die wirksamsten Medikamente sind Flourouracil und Platinverbindungen wie Cisplatin oder Carboplatin, sowie Anthrazykline wie Bleomycin oder Mitomycin und Taxane wie Paclitaxel.
Die Nebenwirkungen sind manchmal stark und können die Lebensqualität beeinträchtigen.

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Nebenwirkungen:
Bestimmte Nebenwirkungen der Chemotherapie, wie Übelkeit und Erbrechen, können durch Antiemetika verringert oder gar beseitigt werden.
Weiters empfiehlt sich eine sorgfältige Ernährungsberatung für die geeignete Ernährung bei Krebs.

 

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Ergänzende Maßnahmen
Komplementärmedizinische Verfahren können helfen, die Lebensqualität zu verbessern oder die Nebenwirkungen der Standardtherapie zu reduzieren.
Die Akupunktur kann Schmerzen lindern und die oft durch die Chemotherapie verursachte Übelkeit und das Erbrechen verringern, Entspannungstechniken können Muskelverspannungen lösen, Angst und Hoffnungslosigkeit reduzieren. Autogenes Training zusammen mit Hypnose verringert die Nebenwirkungen der Chemotherapie. Außerdem kann die Patientin durch diese Verfahren lernen, ihre Schmerzen zu kontrollieren und auch selbst zu lindern.
Die Misteltherapie kann bei einer Chemotherapie als Ergänzung hilfreich sein.
Biofeedback kann Schmerzen, Schlafstörungen, Nervosität und Angst, die durch die Erkrankung entstanden sind, lindern.
Günstig auf die Heilung wirkt sich eine vollwertige Ernährung bei Krebs aus. Jede Art von Fasten dagegen ist bei einer Krebserkrankung gefährlich, da das zu einer Schwächung des Immunsystems führt.
Weil zwischen Krankheit und Psyche Zusammenhänge bestehen, ist auch eine psychologische Begleitung von Krebspatienten heilungsfördernd. Eine Beratung durch einen Psychoonkologen oder einen speziell ausgebildeten Psychologen kann helfen, das seelische Gleichgewicht wieder zu finden.
Physikalische Medizin kann die Durchblutung fördern, Entspannung bringen und die Regulierung des Lymphsystems nach der Operation deutlich beschleunigen.
Krebsschmerztherapie kann Schmerzen deutlich lindern.

 

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Rehabilitation
Ob es für die Patientin Vorteilhaft ist, nach der Behandlung eine Rehabilitationsklinik aufzusuchen, hängt von ihrer Situation ab. Viele Patientinnen sehnen sich danach, wieder in den Kreis der Familie zurückzukehren, andere ziehen den Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik vor. Aber auch ambulante Rehabilitationsmaßnahmen sind möglich.
Ziel von Rehabilitationsmaßnahmen nach der Behandlung ist es, der Patientin wieder die Teilname am Berufs-, Familien- und Sozialleben zu ermöglichen.
Je nach Alter der Patientin und Schwere der Erkrankung bzw. der Krankheitsfolgen liegt der Schwerpunkt auf einer Wiedereingliederung in das Berufsleben oder auf einer Förderung sozialer Kontakte.
Durch Rehabilitationsmaßnahmen kann die Patientin lernen, ihr Leben an die neue Situation anzupassen, mögliche Beschwerden zu lindern und mit Problemen richtig umzugehen.
Eine gute Rehabilitation kann erfolgreich Schmerzen bekämpfen, die Lebensmöglichkeiten durch spezielles Training verbessern und neue Lebenserfahrungen ermöglichen. Auf die Patientin abgestimmte Übungen lassen diese wieder an Körperkraft gewinnen, tragen aber auch dazu bei, das Selbstbewusstsein zu steigern. Dadurch kann Mobilität und Selbständigkeit erreicht werden, wodurch weniger Pflege nötig wird. Bevorzugt wird die aktive Bewegungstherapie, aber auch passive Behandlungen sind möglich.
Durch eine spezielle Beckenbodengymnastik kann man eine Blasenschwäche oder eine Schwäche des Afterschließmuskels in den Griff bekommen. Allerdings dauert es einige Zeit, bis der Schließmuskel wieder richtig arbeitet. Für die Übergangszeit kann die Patientin auf eine Reihe von Hilfsmittel zurückgreifen.

 

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Probleme nach der Behandlung
Oft treten auch nach einer erfolgreichen Behandlung zahlreiche Probleme auf. Sie können oft durch verschiedene Maßnamen gemildert werden, gelegentlich ist es aber unumgänglich, mit dem Problem leben zu lernen.

  • Schmerzen, die durch Verwachsungen entstehen, können durch eine geeignete Schmerzbehandlung behandelt werden.
  • Häufig tritt nach der Behandlung Inkontinenz auf. Durch Beckenbodengymnastik können die Schließmuskeln wieder gekräftigt und die unfreiwillige Ausscheidung von Stuhl oder Harn gestoppt werden. Da die Muskeln einige Zeit benötigen, bis sie wieder voll arbeiten, werden in der Zwischenzeit Hilfsmittel benötigt.
  • Selten entstehen durch die Entfernung der Lymphknoten in der Folge Lymphödeme. Dabei schwellen die Beine stark an. Eine Lymphdrainage hilft in diese Situation.

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Quelle: surfmed.de 05.09.2005

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